Als 1988 die Geburtsstunde der DRK-Hundestaffel Nürtingen - Kirchheim/Teck schlug, maß man den Rettungshunden noch nicht die Bedeutung bei, die sie heute haben - auch beim Roten Kreuz. Bundesweit waren gerade zwei oder drei Hundestaffeln dem DRK angeschlossen, dieser Bereich sollte auch nicht ausgebaut werden. Eine neue Hundestaffel in den Reihen des Roten Kreuzes widersprach also eigentlich der offiziellen Marschrichtung.
Zwei engagierten Hundeführern und einem weitblickenden Ortsvereinsvorsitzenden ist es zu danken, dass sie trotzdem entstand.
Der damalige Staffelgründer kam mit einem zweiten Hundeführer von einer privaten Staffel und wollte eine leistungsfähige und schlagkräftige Gruppe im Großraum Stuttgart aufbauen. Er wandte sich an das DRK und fand beim Vorsitzenden des Kirchheimer Ortsverbandes, Dr. Dietmar Seeger, offene Ohren. "Wir machen es einfach", beschloss dieser damals in Abstimmung mit dem Bereitschaftsführer Harald Fano.
Möglich war die Aufnahme der Hundeführer aber nur, indem sie ganz normale Mitglieder des DRK wurden und folglich alle regulären Dienste mitzutragen hatten, Blutspendetermine, Kleidersammlungen bis hin zu sanitätsdienstlichen Veranstaltungen. Die Arbeit mit den Hunden war zunächst lediglich Beiwerk.
Die Feuerprobe kam unerwartet schnell ...
Am 27. März 1988 war es dann so weit: Sieben Mitglieder gründeten den "Rettungshundezug" innerhalb der Bereitschaft Kirchheim/Teck.
Schon bald konnten sich die Teams bei ersten Einsätzen wie der Suche nach Vermissten bewähren. Unerwartet schnell folgte die Feuerprobe, die zum Schlüsselerlebnis für die Zukunft der Hundestaffeln wurde:
Ein verheerendes Erdbeben erschütterte Armenien - vier Hundeteams vom DRK Nürtingen - Kirchheim/Teck halfen vor Ort, Menschen zu retten und ernteten eine Menge Lorbeeren für ihre Arbeit. Nach Berichten der Presse, retten die Hundeführer aus Kirchheim 37 Personen, darunter auch mehrer Kinder aus den Trümmern der zerstörten Stadt Spitak.
Danach war klar, dass Rettungshunde im Deutschen Roten Kreuz ihren festen Platz bekommen müssen. Bereits 1989 führte der Staffelgründer mehrere Gespräche mit dem DRK-Generalsekretariat in Bonn, 1990/91 fanden die Hundestaffeln endgültig ihren Platz in der DRK-Struktur. Seither gelten festgeschriebene Standards für die materielle Ausstattung einer DRK-Hundestaffel und eine Ausbildungs- und Prüfungsordnung.
2005: Mehr als 250 DRK-Hundestaffeln
Im Jahr 2005 zählt das DRK mehr als 250 Hundestaffeln in seinen Reihen. Es ist damit eine der größten Rettungshunde führenden Organisationen der Welt.
Gründungsjahr der Rettungshundestaffel im Jahr 1988, von daher über 30 Jahre Erfahrung in der Rettungshundearbeit
alarmiert von der Polizei, von DRK-Leitstellen oder von anderen Hundestaffeln